SO SCHMECKT HELGOLAND

IM GESPRÄCH MIT BORDGASTRONOM HANS-GEORG PETSCHNIK

Mit dem Bremerhavener Gastronom Hans-Georg Petschnik verbindet die Reederei Cassen Eils eine lange Partnerschaft. Er bringt sein international gesammeltes Wissen, seine Erfahrungen und frische Ideen bis heute mit Begeisterung in die Bordrestaurants der Flotte mit ein.

HANS-GEORG PETSCHNIK

Bordgastronom der Schiffe der Reederei Cassen Eils

An Bord der Schiffe der Reederei Cassen Eils sorgen der Gastronom Hans-Georg Petschnik und sein Team für das leibliche Wohl der Passagiere. Seinen erfolgreichen Werdegang in der Gastronomie begann er bereits im Alter von dreizehn Jahren. Zuerst machte er eine Ausbildung als Kellner, dann folgte eine Ausbildung als Koch. Anschließend arbeitete er u.a. im weltbekannten Dolder Grand Hotel in der Schweiz, absolvierte seinen Wehrdienst und kam 1972 nach München. Für Feinkost Käfer arbeitete er weltweit im Bereich Restaurant und Partyservice. Diese Stationen als junger Mann waren der solide Grundstein für alles, was dann folgen sollte.

MS „Atlantis“ war 2006 das erste Schiff, auf dem Hans-Georg Petschnik für die Reederei Cassen Eils die Gastronomie geleitet hat. Daraus entwickelte sich eine lange Partnerschaft und nach und nach kamen die anderen Cassen Eils Schiffe dazu. 2022 ist er mit seinem Team nahezu an der gesamten Küste unterwegs, um die Schiffe MS „Helgoland“ und „Nordlicht II“ in Cuxhaven, MS „Fair Lady“ in Bremerhaven und , MS „Funny Girl“ in Büsum zu bedienen. (Weitere Informationen zu unseren Schiffen finden Sie hier)


Grünkohlfahrten - eine echte Innovation

Im Jahr 1986 führte Petschniks Weg zurück ins heimatliche Bremerhaven. Dort machte er sich mit einem Restaurant selbständig. Drei Jahre später übernahm er gemeinsam mit seinem Freund Lutz Natusch die Gastronomie auf dem damaligen MS „Helgoland“. Der Kompagnon stieg 2010 aus dem Unternehmen Helgoland Gastro-Service aus; Petschnik führte den Betrieb von da an alleine weiter.

Der Gastronomie-Chef kennt alle ehemaligen und neuen Seebäderschiffe wie seine Westentasche und war die ersten zwanzig Jahre seiner Tätigkeit immer persönlich bei jeder Helgolandfahrt an Bord. Im Laufe der Zeit hat er rund 10 Schiffe bewirtschaftet. Wo er nicht vor Ort sein konnte, wurde immer jemand eingesetzt, der die Aufsicht und Verantwortung übernahm. Auch als Rentner ist Hans-Georg Petschnik auch heute noch fast täglich an Bord und schaut nach dem Rechten.

Eine echte Innovation Petschniks im Helgoland-Verkehr sind die Grünkohlfahrten. Auf sie ist der Gastronom besonders stolz. Als er mit seinem Stammtisch auf Kohltour war, verkündete er als Kohlkönig im Spaß, wer mit ihm künftig Grünkohl essen wolle, müsse mit ihm nach Helgoland fahren. So waren die Grünkohlfahrten erfunden und änderten einiges auf der Insel. Die Besucherzahlen im Winter stiegen an, sodass es sich für Hotels, Restaurants und Geschäfte plötzlich lohnte, auch in dieser Zeit zu öffnen. Der Erfolg hält bis heute an.


Bordgastronomie im Wandel der Zeit

Die Zeiten in der Bordgastronomie haben während dieser 60 Jahre seines Lebens für die Gastronomie einen großen Wandel vollzogen. Bedingt durch spätere Abfahrtszeiten, wurden einst Mittagessen an Bord serviert. Heute liegt der Schwerpunkt durch die geänderten Abfahrten auf dem Frühstück und dem Abendessen. Früher waren es Fahrten, auf denen viel zollfreier Alkohol konsumiert wurde; heute sind die Fahrten nach Helgoland touristische Familienausflüge. Früher hat das Bordpersonal in der Saison durchgearbeitet und hatte dann langen Urlaub; heute ist der Fahrplan ganzjährig, sodass die Einsatzplanung eine völlig andere ist. Was immer gleichgeblieben ist:
als Bordgastronom ist man nie „nur“ Gastronom. Das Servicepersonal ist gleichwertiger Teil der Crew und für das Wohlergehen der Gäste verantwortlich. Wie alle an Bord ist jeder im Gastronomieteam in Hinsicht auf Sicherheit bestens geschult.

Und wenn Hans-Georg Petschnik in fünf Jahren in den Ruhestand gehen will wie er sagt, dann wird sein Unternehmen und damit die Bordgastronomie bei Cassen Eils in seinem Sinne weitergeführt. Er hat dazu einen seiner Angestellten als Geschäftspartner und Nachfolger ernannt, um die Tradition und Kompetenz auch in Zukunft garantieren zu können.


KNIEPER À LA HANS

Auf der Hochseeinsel ein kulinarisches Highlight:
Die Scheren des Taschenkrebses sind typisch helgoländisch und eine echte Empfehlung von Gastronom Hans Petschnik.

Knieper-Profitipp: Das müssen Sie probieren!

„Das Entscheidende ist, dass man frischen Knieper verarbeitet! Man kocht einen Gemüsesud mit Fenchel und Kümmel auf und lässt die Knieper darin 20 Minuten sieden (nicht kochen!) bis sie gar sind. Dann werden die Scheren aufgeschlagen während sie noch warm sind!

Dazu bereite ich eine spezielle Cocktailsauce mit Sahne, Mayonaise und Joghurt zu. Außerdem noch eine Knoblauch - sauce und eine leichte Currymayonaise. Dazu gibt es frisches, warmes Baguette und Gurkensa - lat mit frischen Schalotten und Dill. So mag ich das am liebsten! Mein Tipp: Reste aus den Scheren pulen, im Ofen rösten und dazu einen Fond mit Cognac, Anis und Sahne bereiten.“

Fotonachweis Grünkohl-Bild: AdobeStock_233544916-Dar1930